Ereignisse von 1946 – 1965

JahrEreignis
08.01.1946Auf Befehl der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) wird das Daimler-Benz Werk offiziell beschlagnahmt. Es beginnt die Demontage und der Abtransport als Reparationsleistung sowie die Sprengung der meisten Gebäude und Anlagen.
Januar 1946Gründung der ortseigenen Konsumgenossenschaft im Kino in Ludwigsfelde. Anfangs hatte sie 750 Mitglieder.
Januar 1946In der Erich-Klausner-Straße eröffnet Wilhelm Borowski eine Schuhmacherwerkstatt. Obwohl er allein gearbeitet hat, existierte sein Betrieb mehr als 25 Jahre.
Februar 1946Gründung der Volksbibliothek mit einem Anfangsbestand von 300 Büchern. Sie befand sich im Volkshaus im Rosenweg (heute Wohnhaus). Die Bücher wurden aus Spenden der KPD-Mitglieder zusammengetragen.
März 1946Die Konsumgenossenschaft Ludwigsfelde schließt sich der Bezirkskonsumgenossenschaft Trebbin an.
01.04.1946Die ersten beiden Konsum-Verkaufsstellen werden eröffnet. Es handelt sich um eine Lebensmittelverkaufsstelle in der heutigen Walter-Rathenau-Straße und einen Laden für lebensnotwendige Dinge in der Rheinstraße (vorm. Mohr, heute Wohnhaus).
01.04.1946Eröffnung des Industriewerk Ludwigsfelde. Der Betrieb hatte seinen Sitz in den Fahrzeughallen neben der alten Südwache und beschäftigte sich in der Hauptsache mit Fahrzeugreparaturen.
06.08.1946In die ehemalige Großküche des Daimler-Benz Werkes in der Erich-Klausener-Straße zieht die Kreisparteischule des Kreises Teltow. Sie bleibt dort bis 1953.
15.09.1946In Ludwigsfelde finden die ersten demokratischen Gemeindewahlen statt. Die Wahlbeteiligung der 3606 Wahlberechtigten beträgt 82%. Als Ergebnis erhält die SED 9, die CDU 4 und die LDP 7 Sitze in der Gemeindevertretung.
September 1946Herbert Grüning eröffnet in der Walter-Rathenau-Straße einen Friseursalon. Nach seinem Tode geht das Geschäft an die PGH über.
01.10.1946Schuhmachermeister Willi Salzmann eröffnet in der Werkstraße seine Werkstatt.
1946Die Einwohnerzahl von Ludwigsfelde beträgt 5806 (gemeldet), in Struveshof zählt man 494 Einwohner. Es befinden sich auch viele Flüchtlinge und Vertriebene im Ort.
1946Schwerbehinderte Bürger gründen die Schlossergenossenschaft Ludwigsfelde – Handwerkergenossenschaft der Schwerbeschädigten m.b.H.
1946Da sie nun ihre Bedeutung verloren haben, werden die Haltepunkte Birkengrund Nord und Süd geschlossen.
1946Richard Lemke eröffnet in einer Baracke in der Tulpenstraße ein Friseurgeschäft. Kurze Zeit später zieht er in die Walter-Rathenau-Straße um.
1946Die Gaststätte „Zur Sonne“ erhält einen neuen Namen. Von nun an hieß sie „Haus Sanssouci“.
01.04.1947Das Industriewerk Ludwigsfelde wird umbenannt in Gemeinde-Betrieb GmbH Ludwigsfelde. Ende 1949 zog der Betrieb ins teilweise zerstörte Gebäude der späteren Lehrwerkstatt des IWL in der Brandenburgischen Straße um.
24.04.1947Auf dem Ostarbeiterfriedhof in der Nähe der Autobahn wird ein Massengrab mit 19 weiblichen Leichen entdeckt, teils mit Kopfschüssen hingerichtet. Wahrscheinlich waren die Frauen bei der Auflösung des KZ-Außenlagers im April 1945 erschossen worden, weil sie zu schwach für den Fußmarsch waren.
01.08.1947Das Landeserziehungsheim für schwer erziehbare Jugendliche über 14 Jahre in Struveshof geht in die Verwaltung des Hauptjugendamtes der Stadt Berlin über.
15.08.1947Wilhelm Pieck besucht Ludwigsfelde. Der zu dieser Zeit noch Reichsvorsitzende der SED hält in Ludwigsfelde eine Vorlesung vor dem Geschichtslehrerkursus und besichtigt die ehemalige Fliegertechnische Vorschule, in Zukunft Bildungsstätte für Neulehrer.
Sommer 1947Die Neulehrerausbildung wird in die ehemalige Fliegertechnische Vorschule nach Ludwigsfelde/Birkengrund verlegt.
1947Bildung der SG „Vorwärts“ Ludwigsfelde auf Initiative von Erich Vogler.
1947Gustav Thomke beginnt auf einem Grundstück zwischen Rheinstraße und Potsdamer Straße mit dem Betrieb einer Hanf- und Drahtseilerei. Etwa 10 Jahre betrieb er sein Gewerbe in einem 50 m langen Seilerschuppen und hatte ein Repertoire von Wäscheleinen bis hin zu Schiffstauen.
1947Das Notkrankenhaus am Waldstadion kann wieder aufgelöst werden.
19.04.1948Übernahme der verbliebenen Gebäude und des Geländes des ehemaligen Daimler-Benz-Werkes im Dorfe Ludwigsfelde durch den Bürgermeister.
12.08.1948Der Haltepunkt Birkengrund Süd wird erneut in Betrieb genommen.
01.09.1948Die Säulenschule erhält den Namen „Zentralschule“.
12.10.1948Einrichtung der Bibliothek in Ludwigsfelde aus Restbeständen der Daimler-Benz-Motoren GmbH und Spenden in der Hermann-Löns-Schule, später im Rat der Gemeinde.
1948Ausbau der Tischlerei am Krankenhaus. Es wurden Baracken des ehemaligen Daimler-Benz-Werkes dafür genutzt.
1948In der Holzhaussiedlung öffnet die Gaststätte "Weißes Röß'l".
1948Beginn des Aufbaus des Hauptreparaturwerkes Ludwigsfelde. Der Name wurde nach Zusammenlegung des Ludwigsfelder Gemeindebetriebes und des Kreisbetriebs Rangsdorf vergeben. Ende 1949 zog der Betrieb in die heutige Lehrausbildungsstätte von Mercedes-Benz in der Brandenburgischen Straße um und bildete dort auch mehr als 40 Lehrlinge aus. Dieser Betrieb wurde 1952 nach Kleinmachnow verlagert.
1948Bau der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Gartenstraße.
1948Karl Troscheit eröffnet seine Elektrowerkstatt. Standort war eine Wellblechbaracke an der alten Ladestraße am Bahnhof.
1948Die Bäckerei Juretzka in der Potsdamer Straße wird geschlossen. Sie wird als Konsumbäckerei weiterbetrieben.
07.02.1949Die Gemeinde Struveshof bekommt ein Bodenreformgrundstück zu Friedhofszwecken übertragen.
Februar 1949Die Polizei zieht in das Gebäude der damaligen Werkstraße 12. Mehr als 67 Jahre bleibt es ihr Sitz.
09.03.1949Die Maschinen-Ausleih-Stationen (MAS) werden ins Leben gerufen. Auch in Ludwigsfelde wird eine Station betrieben.
01.09.1949In der Zentralschule in der Ernst-Thälmann-Straße beginnt der Aufbau einer Oberschule mit zwei neunten Klassen ("Oberschule im Aufbau"). Eines der Lehrerhäuser wird Internat für Schüler aus dem Umland. Auch die Zwiebelschule nimmt nun wieder ihren regulären Schulbetrieb auf.
Dezember 1949Der Ludwigsfelder Gemeindebetrieb und der Kreisbetrieb Rangsdorf werden zusammengelegt. Daraus entsteht das VEB Kraftwagenwerk Ludwigsfelde. Der Name wird im Folgejahr in VEB Hauptreparaturwerk geändert.
1949Auf der Aschenbahn des Sportplatzes (Waldstadion) werden die ersten Radrennen ausgetragen.
1949Mitarbeiter des Bauhofs setzen 3 Holzhäuser zum Gelände des Waldstadions um.
Mai 1950Das Landerziehungsheim in Struveshof erhält den Namen "Jugendwerkheim von Groß-Berlin"
September 1950Beginn der Lehrlingsausbildung im VEB Hauptreparaturwerk Ludwigsfelde. Später geht daraus die Betriebsberufsschule „Philipp Müller“ des VEB Industriewerke Ludwigsfelde hervor.
1950Dank größtenteils freiwilliger Aufbauarbeit entstand auf dem Gelände des ehemaligen Werkssportplatzes ein neues Sportgelände.
1950Beginn des Ausbaus der ehemaligen Küche Nord und des gegenüberliegenden Flachbaus im Werksgelände zum Kindergärtnerinnen-Seminar. Zwei Jahre später wird es nach Luckenwalde verlagert.
März 1951In der Jahnstraße eröffnet eine Kinderkrippe mit 25 Plätzen.
Ostern 1951Verlagerung des Kindergartens aus den Baracken in der Taubenstraße in den ehemaligen Gasthof „Ludwigsfelder Hof“ in der Ringstraße. Dort stehen 80 Plätze zur Verfügung.
01.05.1951Auflösung der KWU (Kommunale Wirtschaftsunternehmen). Der Rat der Gemeinde übernimmt die Bereiche Grundstücksverwaltung, Straßenreinigung, Friedhofsverwaltung, Wasserwerk und Müllabfuhr.
Juni 1951In einer Baracke in der Straße der Jugend wird ein Landambulatorium eingerichtet.
10.07.1951Fertigstellung des südlichen Berliner Außenrings (Abschnitt Ludwigsfelde – Grünau).
Juli 195118 Studentensportler bereiten sich im Trainingslager Ludwigsfelde auf die Fußballwettkämpfe der XI. Akademischen Sommersportspiele unter Anleitung von drei sowjetischen Trainern und dem DDR-Trainer Alfred Kuntze vor. Unter den Spielern befindet sich auch der spätere langjährige Trainer der DDR-Fußball-Nationalmannschaft Georg Buschner.
1951In 3 Holzhäusern am Waldstadion wird eine Sportschule eingerichtet.
01.03.1952Gründung und Baubeginn des VEB Industriewerke Ludwigsfelde auf Teilen des Geländes des ehem. Daimler-Benz-Werkes.
17.03.1952Im Industriewerk wird eine Betriebsfeuerwehr gegründet.
März 1952In Struveshof wird ein Kindergarten eröffnet.
10.04.1952Auf Grund der Entwicklung des Industriewerkes in Ludwigsfelde wird nun auch der Haltepunkt Birkengrund Nord wiedereröffnet.
15.04.1952Der Bahnhof Genshagener Heide wird für den öffentlichen Personenverkehr freigegeben.
01.07.1952Übergabe des Wasserwerkes an den VEB WAB Potsdam.
12.07.1952Auf der 2. Parteikonferenz wurde neben Beschlüssen zur Verwaltungsreform und zur Kollektivierung in der Landwirtschaft auch der Name MAS in MTS geändert
September 1952Die „Waldschule“ (3 Baracken auf dem Gelände des Waldstadions) nimmt als Grundschule ihren Betrieb auf.
25.11.1952Das Jugendwerkheim Struveshof beantragt bei der Gemeinde Struveshof die Errichtung eines Bahnhaltepunktes in Struveshof. Die Gemeinde leitet den Antrag an das zuständige Reichsbahnamt weiter, er wird jedoch abgelehnt.
21.12.1952In der Halle 11 beginnt die Produktion von 20-Zylinder-Schiffsdieselmotoren.
Dezember 1952Übergabe der ersten Produktionshalle des Industriewerke (Halle 11) in Anwesenheit von Rosa Thälmann.
1952Die Kreisgebietsreform wird durchgesetzt. Ludwigsfelde und die umliegenden Gemeinden gehören verwaltungstechnisch nun zum Bezirk Potsdam, Kreis Zossen.
1952Die BSG wird von der MAS übernommen, der Name ändert sich von SG „Vorwärts“ in BSG „Traktor“. Später übernehmen die Baubetriebe die Trägerschaft – neuer Name: BSG „Aufbau“.
1952Einrichtung eines Betriebsambulatoriums im Erdgeschoss der ehemaligen Fliegerschule. Es besteht dort 2 Jahre lang.
1952 - 1954Bau der sogenannten "Sozialistischen Wohnstadt" - des Dichterviertels. Auf den ursprünglich geplanten Kulturpalast, das Rathaus und ein Hotel musste aus Kostengründen verzichtet werden. Auch für die geplante Post fehlten zunächst die finanziellen Mittel, erst Jahre später kann eine kleinere Variante ihre Türen öffnen. Die auf dem Gelände vorher befindlichen Baracken des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers wurden bis auf eine Aufseherbaracke, die schon als Gemeindebaracke dient, abgerissen. Diese dient später noch viele Jahre der Gemeinde/Stadt als „Rathaus“.
01.01.1953Die Abteilungen Klempnerei und Elektroinstallation, hervorgegangen aus den ehemaligen Kommunalen Wirtschaftsunternehmen (KWU) schließen sich zum VEB Klempnerei und Elektroinstallation zusammen. Standort ist das Gelände in der Taubenstraße 48.
28.01.1953Gründung der Betriebssportgemeinschaft „Motor“, hervorgegangen aus der BSG „Aufbau“ Ludwigsfelde. Es wird der Übungsbetrieb in den Sektionen Fußball, Handball, Tennis, Tischtennis und Turnen/Gymnastik aufgenommen.
31.05.1953Die MAS/MTS Ludwigsfelde erhält den ersten Mähdrescher (Stalinez 4) aus der Sowjetunion.
17.06.1953Auch in Ludwigsfelde kommt es in Zusammenhang mit dem Volksaufstand zu Unruhen. Ausgelöst wurden sie hier durch die Bauarbeiter, die mit dem Aufbau der "Sozialistischen Wohnstadt", des Dichterviertels beschäftigt waren. Am Ende kam es allerdings "nur" zu einigen Verhaftungen.
Juni 1953Die Zentralschule des Staatlichen Komitees für Körperkultur und Sport zieht von Ludwigsfelde nach Strausberg.
23.08.1953Grundsteinlegung für die Kirche der evangelischen Gemeinde „St. Michael“.
1953Die Oberschule zieht in das Gebäude der Zwiebelschule, die Grundschule in die Säulenschule.
1953Baubeginn des Theoriegebäudes für das Lehrkombinat.
1953Wilhelm Rosinski errichtet ein neues Haus für seine Fleischerei in der Straße der Jugend zwischen Polizei und Autobahn.
15.02.1954Die neu errichtete Poliklinik mit Bettenhaus kann eingeweiht werden. Das Gebäude wurde auf dem Gelände der ehemaligen Halle 12 des Daimler-Benz Werkes gebaut.
01.05.1954Die erste im IWL produzierte Dieselameise DK 2000 L wird der Öffentlichkeit vorgestellt. Etwa 1.500 Stück werden davon gebaut.
22.09.1954Der VEB Klempnerei und Elektroinstallation Ludwigsfelde erhält den Namen VEB (K) Rohrleitungs- und Elektrobau (REB). Betriebssitz ist noch immer die Taubenstraße 48.
03.11.1954In der im früheren Landambulatorium neu eingerichteten Geburtsstation erblickt das erste Kind das Licht der Welt.
1954Ewald Michaelis, bereits seit den 30er Jahren Fleischer in Siethen, eröffnet eine Schlächterei, Fleischerei und Verkauf im Rotdornweg 1-3 in der Holzhaussiedlung.
1954Weitere Straßenumbenennungen werden vorgenommen. Die alten Namen erinnerten zu sehr an den alten Rüstungsbetrieb.
1954In der Maxim-Gorki-Straße / Ecke Straße des Aufbaus öffnet ein Schreibwarenladen.
07.02.1955Bandanlauf für die Produktion von Motorrollern des Typs "Pitty" (5 PS, 125 ccm, 70 km/h). Sie werden bis 1956 hergestellt.
08.05.1955Die evangelische Kirche zu Ludwigsfelde „Sankt Michael“ im Margaritenweg wird eingeweiht.
01.09.1955In der damaligen Straße der Jungen Pioniere beginnt in der fertiggestellten Oberschule II der Schulunterricht. Die Schüler aus der Waldschule besuchen von nun an diese Schule. Die Waldschule selbst wird geschlossen.
1955Walter Schröder startet den Speiseeisverkauf von in einem Eiswagen an der Potsdamer Straße / Einmündung Ringstraße auf der Wiese. Ab 1973 bezog „Eis Schröder“ für seine Eisherstellung und -verkauf seinen festen Standort in der Theaterstraße.
1955Die Bibliothek hat einen Bestand von 2917 Büchern. Im IWL wird eine Gewerkschaftsbibliothek mit anfangs 300 Bd. gegründet.
18.02.1956Anlässlich des 100. Todestages von Heinrich Heine wird das von Waldemar Grzimek geschaffene Heinrich-Heine-Denkmal enthüllt.
01.05.1956Der erste Schiffsdiesel, aus ökonomischen Gründen ein Nachbau des Daimler-Benz Hochleistungsdieselmotors MB 511, wurde vorgestellt. Dieser Motor ist erstmalig komplett aus in der DDR gefertigten Teilen hergestellt worden.
07.05.1956Die Produktion des Motorrollers SR 56 "Wiesel" (5,5 PS, 125 ccm, 75 km/h) startet. Sie endet im Jahre 1959.
08.05.1956Der erste Spatenstich für die Errichtung des Kulturhauses wird vollzogen.
1956Die Kinderbibliothek wird von der Erwachsenenbibliothek getrennt und im Klubhaus untergebracht.
1956Die Sparkasse zieht aus der Baracke des Gemeindeamtes in das Gebäude Jahnstraße 25.
1956Der Dorfarbeitsplan dieses Jahres beinhaltet die Errichtung einer Industrie-Großverkaufsstelle für Uhren, Schmuck, Foto, Glas und Porzellan, des späteren "Haus des Handwerks". Des Weiteren beschließt man, die zu sammelnden Altstoffe über den planmäßig zu erbringenden Schrott und Buntmetall hinaus auch auf Alt-Papier, Lumpen und Knochen und Flaschen jeder Art auszudehnen.
01.01.1957Umwandlung des Lehrkombinates des IWL in die Betriebsberufsschule "Philipp Müller".
04.09.1957Gründung der Arbeiterwohnungsgenossenschaft (AWG) Ludwigsfelde, der Vorgängerin der heutigen LWG.
1957In der Walter-Rathenau-Straße wird ein Schwesternwohnheim eingerichtet.
14.03.1958Das Gelände um den Pechpfuhl erhält durch Beschluss des Rates des Bezirkes Potsdam den Status eines Landschaftsschutzgebietes.
27.03.1958Erster Spatenstich für das erste AWG-Wohnhaus in Ludwigsfelde. Es steht noch heute und befindet sich an der Potsdamer Straße Ecke Rathausstraße.
März 1958Die Schiffsdieselproduktion wird nach Roßlau ausgelagert und damit im IWL beendet.
01.05.1958Der Seitenflügel des Klubhauses wird eingeweiht.
13.07.1958In Ludwigsfelde findet das erste Motorrollertreffen statt.
1958Ein Teil des IWL soll ab jetzt für die Generalreparatur von Strahltriebwerken für die Luftstreitkräfte der NVA bereitstehen. Daraus entsteht später das Instandsetzungswerk Ludwigsfelde.
1958Das neue Postgebäude in der Potsdamer Straße Ecke Rudolf-Breitscheid-Straße wird seiner Bestimmung übergeben.
ab 1958Freie Kapazitäten im IWL in Umstellungsphasen der Hauptproduktion werden zur Herstellung weiterer versch. Bedarfsgüter genutzt, z.B. Dieselameisen, Krautwellenzapfschläger, Rennbootmotoren, Montage von Militärkübelwagen u.a. Dies wird bei Beginn der LKW-Produktion eingestellt.
Januar 1959Der verstorbene Bürgermeister von Struveshof Robert Kaltenbrunn wird als Letzter auf dem Friedhof von Struveshof beerdigt. Insgesamt befinden sich 17 Grabstellen auf dem Friedhof. Noch bis zum Bau des Kreisverkehrs und des Bahnhofs Struveshof waren dort im Wald die Grabsteine zu finden. Inzwischen ist er überbaut.
11.03.1959Grundsteinlegung für ein weiteres neues Wohngebiet in Ludwigsfelde. Zwischen der Potsdamer Straße, der Karl-Liebknecht-Straße/August-Bebel-Straße und der Straße der Einheit beginnt der Bau von „Ludwigsfelde-West“. Dabei verschwinden nun auch nach und nach die meisten Baracken der Barackenstadt.
17.04.1959Einweihung von Saal und Bühne des Klubhauses mit der ersten hauseigenen Tanzgruppe.
01.05.1959Die Motorrollerproduktion wird auf den Typ SR 59 "Berlin" (7,5 PS, 150 ccm, 85 km/h) umgestellt. Er wird bis 1962 produziert.
31.05.1959Der Bahnhof Genshagener Heide ist ab jetzt nur noch für den IWL-Werkverkehr sowie für Umsteiger freigegeben.
Mai 1959Das erste in Ludwigsfelde gefertigte Strahltriebwerk „Pirna 014“ kommt auf den Prüfstand. Der Bau der Dieselameise wird nun zugunsten der Triebwerke ausgelagert.
01.09.1959Nach Auflösung des Jugendwerkhofes Struveshof, u.a. auf Grund seiner Nähe zu West-Berlin, wird dort das Institut für Jugendhilfe eröffnet.
06.10.1959Das Ludwigsfelder Klubhaus bekommt den Namen „Arthur Ladwig“ verliehen.
07.10.1959In Ludwigsfelde wird das Klubhaus "Arthur Ladwig" für die Bevölkerung eröffnet.
01.11.1959Die Überdachung der Südwache wird abgerissen.
1959Werner Musiol aus Ludwigsfelde holt die DDR-Meisterschaft im Motorrad-Straßenrennsport in den Klassen bis 125 ccm und bis 250 ccm. In den folgenden 2 Jahren wird er noch weitere 2 Titel holen.
1959Die bisherige Oberschule wird zur Erweiterten Oberschule (EOS), die Zentralschule wird zur Polytechnische Oberschule (POS).
01.03.1960Das Konsum-Warenhaus in der Straße des Aufbaus wird der Öffentlichkeit übergeben.
25.03.1960Der Ministerpräsident der DDR Otto Grotewohl besucht Ludwigsfelde.
01.09.1960In Struveshof entsteht eine Ausbildungsstätte für Jugendfürsorger und Heimerzieher.
01.09.1960An der Betriebsberufsschule des VEB Industriewerke Ludwigsfelde beginnt eine Berufsausbildung mit Abitur.
1960Das Dichterviertel wird komplettiert. Es wird in einem zweiten Bauabschnitt um weitere 13 Wohnblocks und zwei Läden ergänzt.
1960Eröffnung der Verkaufsstelle „Blumen“ der GPG Blumenstadt Trebbin in der späteren „Galerie am Eck“ an der Potsdamer Straße Ecke Theaterstraße.
1960Die HO-Fleischverkaufsstelle in der Straße der Jungen Pioniere und die direkt gegenüberliegende HO-Schuhverkaufsstelle eröffnen.
1960In Ludwigsfelde leben schon 13.009 Menschen.
28.02.1961Die DDR beschließt, die Luftfahrtindustrie aufzugeben. Das bedeutete auch das Ende der Triebwerksproduktion in Ludwigsfelde. Insgesamt wurden nur 28 Stück fertiggestellt. Die Gründe lagen in der mangelnden wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Landes sowie am mangelnden Interesse der Sowjetunion, DDR-Flugzeuge zu kaufen.
09.05.1961Die Kinderkrippe in der Straße der Jugend / Ecke Fichtestraße eröffnet.
01.08.1961Struveshof wird auf eigenen Wunsch in die Gemeinde Ludwigsfelde eingemeindet. Es handelt sich um eine Fläche von 1,96 qkm, auf der 316 Einwohner leben.
13.08.1961Bei der Errichtung der Mauer übernehmen auch Ludwigsfelder Kampfgruppeneinheiten Sicherungsaufgaben.
10.12.1961Werner Musiol aus Ludwigsfelde wird zum zweiten Mal hintereinander DDR-Meister im Motorradrennsport der Klasse A bis 250 ccm.
1961Wilhelm Rosinski verlässt die DDR. Seine Fleischerei in der Straße der Jugend wird zunächst geschlossen, später jedoch vom Konsum bis zur Wende weitergeführt.
1961Im IWL eröffnet die Kinderkrippe Nord mit 62 Plätzen.
1961In der ehemaligen Großküche des Daimler-Benz Werkes in der Erich-Klausener-Straße eröffnet ein Kindergarten mit Wochenkindergarten mit 225 Plätzen.
1961Ewald Bischoff eröffnet in Ludwigsfelde etwa gegenüber dem Hochhaus eine kleine Schuhreparaturwerkstatt. Mit dem Beginn der Bauarbeiten für die Schwimmhalle zieht er um zu seinem jetzigen Standort.
1961Der Schreibwarenladen in der Maxim-Gorki-Str. / Ecke Straße des Aufbaus wird zur Volksbuchhandlung mit Schreibwarenverkauf.
1961In der Schulstraße wird eine Verkaufsfiliale der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft eröffnet. Das Volk war da pragmatischer. Der Laden wurde einfach nur "die BHG" genannt.
April 1962An der Erich-Weinert-Straße Ecke Rosa-Luxemburg-Straße eröffnet die Kaufhalle „Flink Fertig“. Diese Verkaufseinrichtung war anfangs sogar 7 Tage in der Woche geöffnet.
Mai 1962Der Bahnhof Genshagener Heide wird mit einem Abfertigungsgebäude und einer Fußgängerbrücke erneut für den öffentlichen Personenverkehr eröffnet.
01.09.1962In der Straße der Einheit wird die Oberschule III eröffnet.
01.10.1962Im Ortsteil Struveshof wird auf dem Gelände des ehemaligen Landerziehungsheims das Zentralinstitut für Weiterbildung der Lehrer und Erzieher eröffnet.
01.12.1962In der Straße der Jugend eröffnet eine Sonderschule.
21.12.1962Es ergeht der Beschluss des Ministerrates der DDR, in Ludwigsfelde eine LKW-Produktion aufzubauen.
1962Beginn der Produktion des Kübelwagens „P3“ im IWL. Insgesamt werden etwa 3.000 Stück gefertigt. Danach wurde dieser Fahrzeugtyp eingestellt.
1962 Die Gaststätte „Sportlerklause“ am Waldstadion wird eröffnet.
1962In der Straße der Einheit eröffnet ein neuer Kindergarten mit 100 Plätzen.
Winter 1962/63Der strengste Winter der 20. Jh. ließ die Temperaturen von Mitte Dezember bis Anfang März fast nie über 0° C steigen. Temperaturen von unter -20° C und Schneehöhen von 30 cm wurden gemessen (Potsdam). Gerade die älteren Bürger litten unter diesen Bedingungen. Im Klubhauscafé und im Raum 7/8 wurden Wärmestuben eingerichtet. Die übrigen Teile des Ortes wurden von Schülern der jeweils nächstgelegenen Schulen versorgt.
1962/1963Die Bautätigkeit in Ludwigsfelde stagniert und kommt schließlich ganz zum Erliegen. Grund sind fehlende Investitionsmittel für Ludwigsfelde. Erst 1964, als klar ist, dass eine LKW-Produktion anlaufen wird, ändert sich dies wieder.
1962/1963Mit der Bildung der LPGs hatten die MTS ihre Aufgabe verloren. Die Technik der Ludwigsfelder MTS mit Sitz in Löwenbruch wurde an die LPG Löwenbruch übergeben, die MTS selbst wurde in eine Reparatur-Technische Station (RTS) umgewandelt.
Januar 1963Start der Produktion des letzten Typs der erfolgreichen Ludwigsfelder Motorroller, des "Troll 1" (9,5 PS, 150 ccm, 90 km/h). Insgesamt werden 56.513 Roller dieses Typs gebaut. Neben den Rollern wurden bis Produktionsende auch noch mehr als 5.600 Einradanhänger für Motorroller namens „Campi“ gebaut.
01.04.1963Beginn der Projektierung des Autowerkes zur Produktion des LKW W50.
01.07.1963Der VEB (K) Rohrleitungs- und Elektrobau wird in die neugebildete VVB Rohrleitungen und Isolierungen Leipzig eingegliedert.
1963Im Krankenhaus gibt es 18 Ärzte, 5 Zahnärzte und bis zu 100 Betten für die stationäre Behandlung.
05.06.1964Grundsteinlegung für die Endmontagehalle (Halle 142) zum Bau des IFA W50 im Automobilwerk.
Juli 1964Das erste Lager für Arbeit und Erholung wird mit 25 Jugendlichen in Siethen eröffnet.
24.12.1964Die Motorrollerproduktion im IWL wird beendet. Insgesamt wurden in Ludwigsfelde 239.149 Roller gebaut.
1964Eröffnung des Internats 2 für die EOS mit 50 Plätzen in Struveshof.
1964Die Erwachsenenbibliothek zieht ins 1. OG über dem Kino.
1964Aus den RTS des Kreises Zossen entsteht der Kreisbetrieb für Landtechnik (KfL) mit Sitz in Nächst Neuendorf.
1964Einweihung der neuen AWG-Zentrale, damals an der Ecke Potsdamer Straße und des heutigen Anton-Saefkow-Ring gelegen. Dahinter befand sich damals ein großer Garagenhof.
1964Ludwigsfelde ist mit 12.200 Einwohnern die größte Gemeinde des Kreises Zossen.
01.01.1965Die Elektroabteilung des Ludwigsfelder Betriebes der VVB Rohrleitungen und Isolierungen Leipzig wird ausgegliedert. Von nun an ist der Name VEB Rohrleitungsbau Ludwigsfelde.
15.01.1965Auf der Baustelle für die Endmontagehalle 142 wird Richtfest gefeiert.
04.04.1965Die Einstellung der Produktion des „Troll“ wird angekündigt. Das "ND" führt als Grund die sehr geringe Nachfrage an.
28.04.1965Einen neuen Weltrekord in der Motorbootklasse J bis 175 ccm stellte Peter Rosenow vom Motorsportclub Ludwigsfelde auf dem Mittellandkanal auf. Mit seinem IWL-Motor erzielte er in den beiden vorgeschriebenen Durchgängen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 105,34 km/h.
28.04.1965Die Gemeindevertretung Ludwigsfelde beantragt die Verleihung der Bezeichnung „Stadt“ durch den Bezirkstag des Bezirkes Potsdam. Der Rat des Kreises Zossen hatte dies bereits eine Woche früher befürwortet.
01.07.1965Anlauf des Endmontagebandes in der Halle 142.
17.07.1965An diesem Samstag wird Ludwigsfelde, das südlich von Berlin gelegene Zentrum des Kraftfahrzeugbaus, die jüngste Stadt der DDR. Vor den festlich gestimmten Bürgern übergab der Vorsitzende des Rates des Bezirkes Potsdam, Herbert Puchert, dem Bürgermeister der 629. Stadt unserer Republik den Stadtbrief. Wenige Stunden zuvor rollte im VEB IFA Automobilwerke Ludwigsfelde der erste LKW vom Typ IFA W 50 L, ein 5-Tonner, vom Montageband. Im Beisein von 4.500 Werktätigen hatte der Stellvertreter des Vorsitzenden des Volkswirtschaftsrates Fritz Kellner das Startzeichen gegeben. Mit einer Festwoche begehen die Ludwigsfelder das Stadtrecht und die Aufnahme der LKW-Produktion.
08.05.1965Für das im Bau befindliche Hochhaus kann Richtfest gefeiert werden.
01.10.1965Die Kinderkrippe in der Schulstraße mit 64 Plätzen wird eröffnet.
Oktober 1965Der Jugendclub „RB18“ zieht vom Rosenweg / Ecke Blumenweg in das Haus Jägerstraße 9 um.
Ende 1965Das Hochhaus mit 120 Wohneinheiten wird fertiggestellt. Da das Gebäude jedoch noch nicht sofort an das Heizungssystem angeschlossen werden konnte, wurde diese Aufgabe für die ersten 3 Winter von einer auf der gegenüberliegenden Seite der Potsdamer Straße platzierten Dampflokomotive übernommen. Sie versorgte auch noch die etwas später gebaute Kaufhalle und einen Kindergarten.
1965Inbetriebnahme des Kindergartens Nord mit 90 Plätzen auf dem Gelände des VEB IWL.
1965Die Pferdeschlächterei von Willi Grosse in der Ringstraße schließt ihre Türen.

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