11.06.1157 | Der Askanier Albrecht der Bär erlangt nach blutigen Kämpfen die Macht in der Burg Brandenburg zurück. Die Mark Brandenburg wird gegründet. |
ca. 1235 | Frühe Besiedlung auf dem Gebiet der heutigen Kernstadt. Bei archäologischen Ausgrabungen wurden Reste einer zweischiffigen Holzkirche gefunden. Ebenso die eines Brunnens von vor 1240, welcher später rekonstruiert wurde und die Reste einer Feldsteinkirche aus der Zeit um 1250. |
1375 | Im Landbuch Karls IV. wird die Siedlung als „Danstorff prope Trebbin“ (Damsdorf bei Trebbin) erstmalig erwähnt. |
1413 | Aus einer Urkunde geht hervor, dass die von Torgow zu Zossen „Danßdorff“ vom Markgrafen zu Lehen hatten. |
1497 | Erwähnung Damsdorfs als „halben wusten veltmarck zu Domstorff“. |
1537 | Damsdorf ist einem Lehenbrief zufolge im Besitz der Otterstedt's und Boitin. |
1539/40 | In der Region vollzieht sich der Übergang zum Protestantismus. |
1540 | Damsdorf wird in den Dokumenten die „wuste veltmarcke Dambstorff“ genannt. Der Ort ist verlassen, nur noch eine Wüstung. |
1610 | Auf dem Gebiet der Wüstung Damsdorf existiert lediglich eine Schäferei. |
1623 | Erwähnung Damsdorfs als eines von 6 Dörfern, die wüst geworden waren. |
1644 | Nach dem Tode des Kaspar von Bettin geht Damsdorf in die Besitzungen derer von Schlieben über, allerdings nicht für lange Zeit. |
1618 - 48 | Während des 30jährigen Krieges kommt es in der Region wiederholt zu Plünderungen. |
1713 | In einem Bericht über den südlichen Teltow wird Damsdorf als wüste Feldmark bezeichnet, in der noch die Reste der alten Kirche erkennbar sind. |
1747 | Gründung der Kolonie Damsdorf. Die Namensgebung erfolgte in Anlehnung an den ehemaligen Ort Damsdorf. Es werden längs der heutigen Genshagener Straße einige Spinnerfamilien angesiedelt, die in zunächst 4 für sie errichteten strohgedeckten Häusern wohnen. Damsdorf gehörte zum Gut Genshagen. |
1748 | Gründung der Kolonie Ludwigsfelde in unmittelbarer Nachbarschaft zu Damsdorf. Beide Orte sind lediglich durch den Weg nach Wietstock getrennt. Insgesamt wurden in beiden Kolonien 12 ausländische kleine Wirthe angesiedelt. Der Name des Ortes ist auf den Gutsherren zurückzuführen, der das Land für die Besiedlung zur Verfügung stellte, Ernst Ludwig von der Gröben. |
24.12.1753 | Der Kolonie Ludwigsfelde wird durch königliche Transact der Bier und Brandwein Verlag, auch Mühlen Consumtion bewilligt. Gleichzeitig ist dies die erste urkundliche Erwähnung von Ludwigsfelde. |
um 1754 | Errichtung des Wirtshauses "Goldener Hirsch" in Ludwigsfelde, des ältesten noch erhaltenen Gebäudes der Stadt als siebenachsiger Fachwerkbau. Das alte Krugzeichen zeigte einen springenden Hirsch. Später wurde der Name in „Alter Krug“ geändert. Ein hölzerner Krug war fortan das Krugzeichen. Bei Umbauarbeiten wurde ein Backstein mit dem Jahr 1754 als Stempel gefunden und dem damaligen Kreismuseum Zossen übergeben. Der Krug war eine beliebte Ausspanne, da er jeweils genau eine Tagesreise von Jüterbog und Berlin entfernt lag. Als Pferdetränke diente der Dorfteich. Heute ist das Gebäude das letzte Überbleibsel der alten Kolonie, es steht seit 1936 unter Denkmalschutz. Nach mehreren Umbauten befindet es sich heute im Besitz der Familie Becker. |
1755 | Ludwigsfelde allein beherbergt 25 Einwohner an 11 Feuerstellen. |
1773 | Nach dem Tode Ernst Ludwigs von der Gröben geht Ludwigsfelde in die Herrschaft von Erasmus Ludwig Friedrich von der Gröben über. |
1791 | Zu Ludwigsfelde gehören 11 Feuerstellen, 9 Büdner, 1 Krüger und 59 Seelen. Major a. D. Karl Wilhelm von der Gröben tritt das Erbe seines verstorbenen Bruders Erasmus an. Ludwigsfelde hat einen neuen Eigentümer. |
1795 | Die Postroute von Berlin nach Luckenwalde wird eingerichtet, vorbei auch an Ludwigsfelde und Damsdorf. |
29.05.1805 | Karl Wilhelm von der Gröben begeht Selbstmord. Sein Besitz und damit auch Ludwigsfelde geht an seinen Neffen, Hauptmann Friedrich Wilhelm Leopold von dem Knesebeck aus dem Hause Carwe im Ruppinschen über. |
1805 | In den Kolonien Ludwigsfelde und Damsdorf, die nach schriftlichen Überlieferungen faktisch einen Ort bildeten, leben zusammen 85 Einwohner. |
22.08.1813 | Ludwigsfelde wird im Zusammenhang mit den Gefechten um die Wietstocker Schanzen am Vorabend der Schlacht bei Großbeeren stark in Mitleidenschaft gezogen. |
1823 | Ludwigsfelde geht testamentarisch an Wilhelm von dem Knesebeck über. |
1838 | Der Geh. Justizrat Schulz erwirbt das Gut Genshagen mit Damsdorf für zusammen 128.000 Taler. |
15.04.1839 | In der Nähe von Großbeeren beginnen die Arbeiten für den Bau der Berlin–Anhaltischen Eisenbahn. An der geplanten Strecke liegt auch Ludwigsfelde/Damsdorf. |
24.06.1841 | Während einer Probefahrt der neuen Eisenbahn nach Jüterbog schwärmt ein Berichterstatter der Vossischen Zeitung: An der Wasserstation Ludwigsfelde ist freies grünes Feld ganz von Wald umgeben, über das sich eine Reihe ältester prachtvoller Linden hinzieht, ein Bild im Hackertschen Stil. Wenn hier eine behagliche Einrichtung zur Aufnahme von Gästen getroffen würde, so würde dieser Punkt ein beliebter und besuchter Waldluftkurort werden. |
01.07.1841 | Eröffnung des 62,79 km langen, zunächst eingleisigen Abschnittes von Anhalter Bahnhof über Trebbin und Luckenwalde nach Jüterbog. Die Postroute über Land wurde wieder eingestellt. Personenzüge hielten noch nicht in Ludwigsfelde, Güterzüge fuhren wegen Zulieferschwierigkeiten der Waggonachsen anfangs noch nicht. Nur in den ersten Jahren wurden englische Stephenson-Lokomotiven verwendet, später setzten sich die deutschen Borsig-Loks durch. |
16.10.1841 | Mit Einführung des Winterfahrplanes Berlin – Cöthen erfolgt mit der Aufnahme des Güterverkehrs auch die Eröffnung der „Anhalteplätze“ Ludwigsfelde und Großbeeren. Zunächst hielten hier allerdings nur Güterzüge mit zusätzlicher Personenbeförderung in der II. und III. Klasse. |
1841 | Befestigung der Straße Ludwigsfelde – Zossen als Steindamm. |
Anfang 1842 | Zweigleisiger Ausbau des Streckenabschnittes Großbeeren – Ludwigsfelde. |
April 1842 | Ein Direktionsbericht der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn beschreibt die Anhaltepunkte Großbeeren und Ludwigsfelde: Statt geplanter kleinerer Gebäude entstanden größere aus Fachwerk mit Wohnungen für sechs Bahnwärter und einen Einnehmer. Koksschuppen fielen weg, dafür sind Wasserstationen und Privets (Toiletten) notwendig geworden. |
01.09.1843 | In Ludwigsfelde nimmt eine Königlich Preußische Post-Expedition ihren Betrieb auf. Ein eigenes Postgebäude existierte zwar noch nicht, aber die Bedeutung des Anhalteplatzes wächst zusehends. |
1843 | Der Anhalteplatz Ludwigsfelde erhält einen Bahnsteig – Kostenpunkt: 60 Reichstaler. |
1844 | Aus einer Tarifübersicht kann man entnehmen, dass eine Fahrt mit dem Gemischten Personen- und Güterverkehr von Ludwigsfelde bis Berlin 30 Minuten dauert und für die 2. Klasse 13, für die 3. Klasse 8 Silbergroschen kostet. Kleine Kinder, welche im Arm getragen werden, sind frei. |
1845 | Zweigleisiger Ausbau des Streckenabschnittes Ludwigsfelde – Trebbin. |
1846 | Der Anhalteplatz Ludwigsfelde soll wegen eines zu geringen Verkehrsaufkommens wieder geschlossen werden. Der energische Widerspruch seitens des Landrates und des Kreistags konnte dies verhindern. |
21.05.1849 | Die Eisenbahn-Direction gibt bekannt, dass in Ludwigsfelde ab jetzt alle fahrplanmäßigen Züge halten (nicht nur die Güterzüge, wie bisher). Damit besitzt Ludwigsfelde den Status einer Eisenbahnstation. |
1849 | Zweigleisiger Ausbau der Bahnstrecke Großbeeren - Berlin. Von Berlin bis Trebbin war damit die Strecke zweigleisig vollendet. |
09.07.1855 | Ludwigsfeldes erste Schule wird eröffnet. Sie befindet sich im neu erbauten Postgebäude. Der Klassenraum hat eine Größe von 5,5 m x 4,5 m. Hier können nun ca. 24 Schüler, die vorher nach Genshagen bzw. Löwenbruch zur Schule laufen mussten, um ihrer Schulpflicht nachkommen, unterrichtet werden. Erster Lehrer und Postangestellter wird Schulamtskandidat Karl August Friedrich Treptow. Das 11 x 9 m große Lehmgebäude stand an der heutigen Alten Poststraße nahe der Bahnstrecke. |
1855 | Einrichtung einer täglichen Landbriefbestellung bei der Post-Expedition in Ludwigsfelde. Die Post wurde, wie heute noch üblich, täglich außer sonntags durch einen Landbriefträger zugestellt. |
1861 | Die Colonie Damsdorf besteht aus 9 Haushaltungen mit insgesamt 23 Einwohnern, Ludwigsfelde aus 6 Haushaltungen mit 25 Einwohnern. |
14.09.1865 | Hoher, aber kurzer Besuch in Ludwigsfelde. Seine Majestät, der König Wilhelm I., kommt zusammen mit Seiner Königlichen Majestät, dem Kronprinzen sowie Prinz Carl und Prinz Albrecht mit einem Extrazuge in Ludwigsfelde an. Nach einem kurzen Gespräch mit Vertretern des Kreises, u.a. v. Knesebeck, v. Hake und v. Albrecht-Gütergötz, verlassen sie jedoch den Ort wieder per Kutsche in Richtung Dergischow (heute Horstfelde), um dort an einem Manöver teilzunehmen. |
1866 | Nahe der Schanze zwischen Ludwigsfelde und Wietstock wird ein Denkmal errichtet. Die Inschrift lautete "Hier fiel am 22. August 1813 Herr Karl Gottlieb von Wedell auf Craatz und Dauer, Major und Commandeur des (Zweiten) Uckermärkischen Landwehr-Kavallerie-Regiments." |
09.03.1871 | Einrichtung einer Personenpost in Form eines täglich verkehrenden Privat-Personenfuhrwerks zwischen Zossen und Ludwigsfelde. Es wurde zudem auch Briefpost und Pakete bis 15 Pfund Gewicht befördert. |
03.07.1871 | Der Friedhof von Ludwigsfelde/Damsdorf wird durch Pfarrer Bublik aus Löwenbruch (1844-1871 dort Pfarrer) gewidmet. Er befand sich nahe der Bahnlinie. |
1871 | In Damsdorf leben in 5 Wohnhäusern 41 Menschen, in Ludwigsfelde in 4 Wohnhäusern 29 Einwohner und am Bahnhof in einem Wohnhaus 16 Bewohner, insgesamt also 86 Einwohner. |
1872 | In Ludwigsfelde ist eine Filiale zur Abwicklung eines Teils des stark zugenommenen Güterverkehrs für den Anhalter Bahnhof eingerichtet worden. Ein großzügiger Güterschuppen entstand an der Alten Ladestraße etwa gegenüber des Empfangsgebäudes. |
15.06.1875 | Mit der Eröffnung der Berlin–Dresdner Eisenbahn werden eine Reihe von Landpoststrecken eingestellt. Darunter auch die Personenpost von Zossen nach Ludwigsfelde. |
Juli 1875 | Ein großes Unglück überkommt Teile des Teltower Kreises. Die Menschen leiden unter einer furchtbaren Heuschreckenplage. Es soll sich um die Afrikanische Wanderheuschrecke handeln. Auch auf den Feldern zwischen Ludwigsfelde und Kerzendorf werden große Schäden dokumentiert. Die Menschen mussten ratlos zusehen, wie ihre Anpflanzungen vernichtet wurden. |
1876 | Die Ludwigsfelder Schule wird wieder geschlossen. Grund hierfür waren wohl das hohe Alter (62) des Lehrers und dessen Doppelbelastung im Post- und Schulamt, was zu nur unzureichenden Leistungen der Kinder führte. Sie mussten nun zunächst wieder die Schulen in Genshagen bzw. Löwenbruch besuchen. |
1880 | Ausbau der Chaussee von Zossen nach Ludwigsfelde. |
Um 1880 | Eröffnung des neuen Stationsgebäudes, später auch Fertigstellung dreier zugehöriger Eisenbahnerhäuser in Ludwigsfelde. Die Angabe Berlin 24,51 Kilom. auf der Gleisseite des Bahnhofs beschreibt die Entfernung zum heute nicht mehr existierenden Anhalter Bahnhof in Berlin. Der Anbau mit der weiteren Fensterachse links wurde erst einige Jahre später hinzugefügt. |
17.12.1881 | Tod des Lehrers Treptow. Er hinterlässt eine Ehefrau und sieben Kinder, die fortan in bitterer Armut lebten. |
31.12.1886 | Im neu herausgegebenen Telephon-Verzeichnis für Berlin mit seinen Vororten ist Ludwigsfelde mit 2 Anschlüssen vertreten. |
1887 | Das Vorwerk Schenkendorf und die zugehörigen Ländereien werden von der Stadt Berlin erworben. |
1890 | Polnische Arbeiter legen die Rieselfelder zwischen Sputendorf und Vorwerk Schenkendorf an. |
19.07.1892 | An der Bahnstrecke bei Ludwigsfelde wird eine männliche Leiche mit zerschmettertem Kopf gefunden. Man konnte ermitteln, dass er entweder aus dem Zug gefallen oder absichtlich gesprungen ist. |
1892 | Bau des Chausseehauses in Ludwigsfelde. Hier wurde bis 1907 der Straßenzoll erhoben. Das Gebäude befand sich am Ende der Alten Poststraße und musste im Zusammenhang mit den Straßenumbauarbeiten (Kreisverkehr, Unterführung) abgerissen werden. |
ab 1892 | Die Zubringerstraßen von Ludwigsfelde/Damsdorf zu den umliegenden Gemeinden werden befestigt. |
1893 | Im Vorwerk Schenkendorf wird mit dem Bau zweier Arbeiterhäuser begonnen. |
01.12.1895 | Ein glimpflich verlaufender, wohl durch ein auf den Gleisen liegendes Hindernis kurz vor Ludwigsfelde verursachter, Bahnzwischenfall verursachte allerdings eine Panik unter den Reisenden. …die Fahrgäste rannten mit schreckensbleichen Gesichtern durcheinander, Schaffner eilten mit ihren Laternen die Trittbretter entlang, Weiber schrien um Hilfe, Feuerrufe erschollen, kurz, es war eine tolle Szene. |
29.10.1896 | Ein leichtes Erdbeben erschüttert die Mark südlich von Berlin. |
1896 | Auf dem Schenkendorfer Vorwerk, das inzwischen aus einem Gutshaus, einigen Wirtschaftsgebäuden und zwei Landarbeiterhäusern besteht, wird in einem alten Gebäude eine Einklassenschule eingerichtet. Im Klassenraum (6 x 5 m) wurden 22 Schüler (evangelisch) unterrichtet. |
03.04.1897 | Bei der Ausfahrt eines Zuges aus dem Bahnhof Ludwigsfelde entgleist ein Personenwagen und stürzt um. Ein Reisender wurde schwer verletzt und musste in die Klinik nach Berlin transportiert werden. Drei Leichtverletzte konnten nach dem Anlegen von Verbänden ihre Reise fortsetzen. |
30.12.1898 | Der zwischen der Genshagener Straße und Eisenbahn, nahe der Bahnstrecke gelegene Friedhof von Damsdorf wird wieder geschlossen und gerät zunächst in Vergessenheit. |
November 1899 | Die Anzahl der Telefonanschlüsse für Ludwigsfelde erhöhte sich im vergangenen halben Jahr um sagenhafte 50 %. Diese Zahl ergab sich allerdings durch nur einen Neuanschluss. |
1900 | Die letzten strohgedeckten Häuser aus der Gründerzeit von Ludwigsfelde/Damsdorf werden abgerissen, einzige Ausnahme ist der "Alte Krug". |
Um 1900 | Der Sandweg von Großbeeren nach Ahrensdorf wird befestigt. Das Vorwerk Schenkendorf erhält damit Anschluss an das Verkehrsnetz. |
1902 | Der Baumeister Friedrich Loth aus Wietstock baut in der Siethener Straße 8 ein Haus für seine Tochter Minna und deren Ehemann Johannes Brügge. Noch heute wird es als Wohnhaus genutzt und steht inzwischen unter Denkmalschutz. |
1904 | Ein Postamt wird gebaut, später als Telefonzentrale genutzt. Danach sind technische Anlagen der Post dort untergebracht, heute dient es als Wohnhaus. An der Stelle dieses Postamtes stand vorher der Dorfbackofen. |
08.11.1905 | Das Vorwerk Schenkendorf wird ab jetzt offiziell als Vorwerk "Struveshof" bezeichnet. Die Verordnung über die Umbenennung wurde im Amtsblatt der Regierung Potsdam vom 17.11.1905 veröffentlicht. Das Vorwerk erhielt seinen Namen zu Ehren des ein Jahr zuvor verstorbenen Berliner Stadtrates Gerhard Struve, einem Landwirtschaftsspezialisten und jahrelangen Leiters der Rieselgüter. |
ab 1906 | Das ehemalige Post-/Schulgebäude wird von einem Berliner Maschinenfabrikanten für 5 Jahre als Sommerhaus benutzt. |
1908 | Die Stadt Berlin baut das Vorwerk Struveshof aus. |
1911 | Neben dem „Alten Krug“ mit Karl Görsch als Eigentümer existiert zu dieser Zeit auch schon eine Bahnhofswirtschaft. Das Adressbuch dieses Jahres weist Heinrich Gönner als dortigen Schankwirt aus. |
1912/1913 | Der aus Löwenbruch stammende Mühlenbesitzer Robert Menzel errichtet sein Wohnhaus in der Nähe des Bahnübergangs Potsdamer Straße. Er betreibt später einen florierenden Getreidehandel und übt das Amt des Gemeindevorstehers aus. |
1913 | Es beginnen Verhandlungen über die Abgabe des Vorwerks Struveshof an die Berliner Wasserbetriebe zum Zwecke der Unterbringung von Fürsorgezöglingen. |
März 1914 | Grundsteinlegung für das zukünftige Landerziehungsheim in Struveshof. |
01.04.1917 | In Struveshof wird die landwirtschaftliche Erziehungsanstalt eröffnet. Sie diente der Ausbildung von etwa 200 - 350 Jungen in verschiedenen landwirtschaftlichen Berufen. |
1920 | Nun leben in Ludwigsfelde/Damsdorf 135 Einwohner und etwa in diesem Zeitraum beginnen auch erholungsuchende Berliner, den Ort für sich zu entdecken. |
1925 | Im Ort leben 134 Einwohner, Struveshof zählt derweil 384 Menschen. |
ab 1925 | Die Genshagener Straße wird zu ihrem heutigen Verlauf begradigt und gepflastert. |
01.12.1926 | Das neu gebaute Teilstück der Umgehungsbahn zwischen Michendorf und Großbeeren vorbei an Struveshof wird eröffnet. Es befinden sich allerdings noch keine Bahnhöfe in der Nähe. |
ab 1926 | Ausgehend von der bis dahin noch recht kleinen besiedelten Fläche zwischen dem „Alten Krug“ und dem Bahnhof beginnt die Abholzung größerer Waldflächen westlich der Bahnlinie. |
27.12.1927 | Per Gesetz werden die Gutsbezirke von Preußen aufgelöst. |
30.09.1928 | Durch den Zusammenschluss des Ludwigsfelder Teils des Ritterguts Löwenbruch und des Damsdorfer Teils des Ritterguts Genshagen entsteht die neue Landgemeinde Dansdorf, zugehörig zum Amtsbezirk Wietstock. Robert Menzel wird der erste Gemeindevorsteher. Die leichte rechtschreibliche Abwandlung beruht möglicherweise auf der Tatsache, dass es ein Damsdorf in 40 km Entfernung bereits gab. Struveshof, vorher Exklave zu Schenkendorf, erhält ebenfalls den Status einer selbständigen Gemeinde. |
22.02.1929 | Auf Grund massiver Beschwerden der Gemeindevertretung sowie von Bürgern von Dansdorf wurde durch Erlass des Preußischen Staatsministeriums der Name der Gemeinde in Ludwigsfelde umgeändert. Gemeindevorsteher der ca. 200 Einwohner Ludwigsfeldes bleibt Getreidehändler Robert Menzel (1871-1945). |
1929 | Die Eheleute Foerder erwarben ein Grundstück am Weg zwischen Bahnhof Ludwigsfelde und Struveshof. Als dieser Weg kurze Zeit später zur einer Betonstraße ausgebaut wird, beginnen sie mit dem Getränkeausschank an die Straßenbauarbeiter und eröffneten eine Kolonialwarenhandlung. |
1929 | Die Architekten Walter Gropius und Stephan Fischer planen in Ludwigsfelde den Bau einer modernen Großsiedlung für etwa 20.000 Menschen. Die Stadt hätte mit einem Schlag eine Größe, die sie erst später in den 70er Jahren erreichen sollte. Doch aus den Plänen wurde nichts. Ein Grund dafür war die einsetzende Weltwirtschaftskrise. |
1929 | Im Winkel zwischen Potsdamer Straße und Straße zum Bahnhof eröffnet Max Zutz eine Schlosserwerkstatt. Zunächst repariert er Lokomobile und andere landwirtschaftliche Maschinen. Ab 1936 nimmt er auch Fahrradreparaturen vor. Später zieht er mit seiner Werkstatt in die Ringstraße um. |
10.07.1930 | Karl Schwanke, Erzieher im Landerziehungsheim Struveshof, erwirbt an der Großbeerener Chaussee ein Grundstück, beginnt sofort mit Bauarbeiten und eröffnet kurze Zeit später eine Restauration mit Lebensmittelverkauf. Er nennt sie den „Waldfrieden“ |
1930 | Es beginnt die Parzellierung und der Verkauf von gerodeten Waldstücken durch die Rittergutsbesitzer von Eberstein aus Genshagen, von Knesebeck aus Löwenbruch, von Görtzke aus Beuthen und von Badewitz aus Siethen. Ausgehend vom Bodenwert wurde eine Teilung in verschiedene Blöcke vollzogen: Block I (Gartenstadt), Block II ("Tierviertel" rechts der Potsdamer Str. Richtung Struveshof von der Str. der Jugend bis Anton-Saefkow-Ring), Block III (Flussviertel links der Potsdamer Straße Richtung Struveshof bis kurz hinter der Neckarstr.) und Block IV (Rest des Flussviertels bis an die Bahn). In einer Berliner Tageszeitung wird der Quadratmeter im Block I zum Preis von ab 65 Pf. inseriert. Der Bodenwert und damit auch der Preis nahm mit steigender Blocknummer ab. |
1930 | Befestigung des Weges vom Ludwigsfelder Bahnhof nach Struveshof als Betonstraße. Heute wird sie Potsdamer Straße genannt. |
1931 | Zu dieser Zeit stehen in Ludwigsfelde 15 Wohnhäuser. Darin und in kleinen Häusern und Gartenlauben leben 200 Einwohner. |
1931 | Reinhold Marschall verkauft aus einem ausrangierten Eisenbahnwagen in der Rheinstraße Getränke und Lebensmittel. Der gemütliche, aber wohl nicht ganz offizielle Ausschank wird zum beliebten Treffpunkt der Anwohner. |
10.01.1932 | Gründung des Kaninchenzüchtervereins Ludwigsfelde. |
April 1932 | Der Ludwigsfelder Siedlerverein wird gegründet. In regelmäßigen Versammlungen gab es hier Hilfe zur Selbsthilfe, Tipps zur Selbstversorgung und für den Aufbau der neuerworbenen Parzelle. |
16.11.1932 | Im Gasthaus "Ludwigsfelder Hof" (Betreiber: Gastwirt Schulz), an der Ringstraße gelegen und gerade erst im gleichen Jahr eröffnet, wird die örtliche Freiwillige Feuerwehr gegründet. |
1932 | Albert Maasberg eröffnet eine Firma für Hoch- und Tiefbau sowie Baustoff, Holz- und Kohlenhandel. Standort war der frühere Kohlenlagerplatz, inzwischen überbaut von Polizei/Edeka. |
05.03.1933 | Es findet die Wahl zum neuen Reichstag statt. Die Ludwigsfelder stimmen mit 46 % für die NSDAP, 26 % für die SPD, 14 % für die DNVP und 9 % für die KPD (Kleinparteien nicht genannt). Diese Reihenfolge spiegelt sich auch im Gesamtergebnis für Deutschland wider. |
1933 | Ludwigsfelde hat 224 Einwohner, in Struveshof leben 362 Menschen. |
01.01.1934 | Ein neues Gemeinderecht tritt in Kraft. Die jeweils höchsten örtlichen Vertreter der NSDAP und der SS bzw. SA sind nun automatisch Mitglieder der Gemeindevertretung. |
01.04.1934 | Nach dem neuen Gemeinderecht trägt der Gemeindevorsteher nun die offizielle Bezeichnung „Gemeindeschulze“. |
04.05.1934 | Die alten Kastanien an der Chaussee nach Wietstock und die alten Linden an der Chaussee nach Struveshof werden offiziell als Naturdenkmäler festgestellt. |
1934 | Ein Barackenlager der Organisation Todt (OT) entsteht in Ludwigsfelde an der Bahn gegenüber von Menzel. Die Baracken dienten als Unterkünfte für die OT-Leute, die hinter der Alten Ladestraße in Werkstätten Moniereisen für den Betonbau gefertigt haben. Es dauert nicht mehr lange, bis die neue Reichsautobahn den Ort schneidet. Später wurden Zwangsarbeiter für diese Arbeiten eingesetzt. |
1934 | Erich Wolf gründet einen Brunnenbaubetrieb. Nach 1945 wurde ein großer Industriebetrieb mit 45 Mitarbeitern daraus, später wieder ein kleinerer Handwerksbetrieb. 1970 übergibt Erich Wolf die Firma an Dietrich Luther. Unter dem Namen Luther und Jacobs GmbH existiert sie noch heute. |
25.02.1935 | Unweit des Bahnhofs Ludwigsfelde wird die Leiche eines Wanderburschen auf den Gleisen entdeckt. Die Todesumstände ließen sich nicht mehr klären. |
30.03.1935 | Auf Erlass des Innenministers hin tragen von nun an alle Leiter von Gemeinden einheitlich die Bezeichnung „Bürgermeister“. |
März 1935 | Die Autobahntrasse wird nun sichtbar. Absteckpfähle kennzeichnen ihren zukünftigen Verlauf. |
April 1935 | Die Wege in den Blöcken I – IV werden mit Schlacke befestigt, der große Freiplatz am Bahnhof (Festwiese) wurde eingeebnet. |
27.06.1935 | Die Zahl der Schüler in der kleinen Schule in Struveshof ist auf 40 angewachsen. Grund ist die wachsende Einwohnerzahl in Ludwigsfelde. Es können vorerst keine weiteren Schüler mehr eingeschult werden. Ludwigsfelde braucht dringend eine eigene Schule. |
Juni 1935 | Vorbei ist die Zeit der blauen Briefkästen in Ludwigsfelde und den umliegenden Gemeinden. Ab sofort müssen sie rot aussehen. Sie wurden in der Regel aber nicht ersetzt, sondern nur neu angestrichen. |
15.08.1935 | Auf der Bahnstrecke bei Ludwigsfelde verkehrt der "Fliegende Frankfurter, ein Fernschnelltriebwagenpaar mit 160 km/h Höchstgeschwindigkeit zwischen Berlin und Frankfurt. Der Zug verkehrt bis 1939. |
Dezember 1935 | Ludwigsfelde hat zu diesem Zeitpunkt 470 Einwohner. In der Siedlung sind bereits 600 Parzellen verkauft. |
1935 | Eröffnung der Bäckerei Fritz Juretzka, Potsdamer Straße 37. Das Haus befand sich zwischen dem heutigen Iltisweg und dem Fuchsweg. |
1935 | Karl Schwanke, inzwischen aus dem Dienst im Landerziehungsheim entlassen, erhält nun endlich die offizielle Konzession für den Betrieb seiner Gaststätte mit Lebensmittelverkauf "Waldfrieden". |
1935 | In der Ahornstraße wird eine Gärtnerei eröffnet. Seit 1942 bis heute wird sie unter dem Namen Reinhardt weitergeführt. |
24.01.1936 | Gründungsversammlung der "Daimler-Benz Motoren GmbH Genshagen“. Auf einer Fläche von 375 ha in der Genshagener Heide werden die Daimler-Benz Flugmotorenwerke Genshagen errichtet. Auf dem Gelände verkehrt eine Werkbahn, die Gleislänge beträgt insgesamt 9 km. Das Straßennetz hat eine Länge von 19 km, es gibt einen innerbetrieblichen Busverkehr. |
01.04.1936 | Die Deutsche Reichsbahn nimmt zwei Kraftwagenlinien für den Güterverkehr in Betrieb. Eine davon führt von Spandau u. a. über Potsdam, Siethen, Ahrensdorf, Struveshof nach Ludwigsfelde. Dies soll den Bürgern die weiten Wege zu den nächsten Güterabfertigungsstellen der Bahn ersparen. |
12.04.1936 | Der erste katholische Gottesdienst in Ludwigsfelde findet um 10 Uhr auf dem Dachboden des Hauses Potsdamer Straße 8 bei Fam. Ratajczyk statt. In der Folge wird 14-tägig eine Messe abgehalten. |
15.04.1936 | Das neue Schuljahr beginnt. Die Zahl der Schulkinder in der Einklassenschule in Struveshof ist auf 46 angewachsen. Allein 36 von ihnen stammen aus Ludwigsfelde. 1923 betrug die Kinderzahl noch 7. |
Mai 1936 | Die Dämme für die Überführungen der Reichsautobahn über die Potsdamer Straße und die Anhalter Bahn sind im Entstehen. Dazu wurde in der Nähe eine Kiesgrube angelegt (Freifläche an der Geschwister-Scholl-Str.), von der aus dem Kies mit Feldbahnen zu den Dämmen gefahren wurde. |
16.08.1936 | In die Kolonialwarenhandlung von Herta Foerder wird eingebrochen. Entwendet werden neben Rauch- und Esswaren auch 400 RM. |
August 1936 | Noch befinden sich die nächsten Apotheken in Trebbin und Großbeeren, doch man kann seine Rezepte nun in einen speziellen Briefkasten an dem Verkaufshäuschen von Müller einwerfen und die Medikamente werden aus Großbeeren geliefert. Das spart – besonders im Krankheitsfall – lange Wege. |
August 1936 | An der Genshagener Straße öffnet das Sägewerk Pollock. Pollock fertigt in der Hauptsache Barackenteile für den RAD. Nach dem Krieg wurde der Betrieb enteignet. |
August 1936 | Familie Görsch, die den „Alten Krug“ seit etwa 1880 in Besitz hatte gibt das Gasthaus nun altersbedingt in neue Hände. |
August 1936 | Bürgermeister Maasberg lässt für die Sportjugend einen Sportplatz mit Toren anlegen. Der Standort ist nicht bekannt, es handelt sich dabei aber nicht um das Waldstadion. |
September 1936 | Fertigstellung einer Siedlung mit insgesamt 24 Häusern und Häuschen südlich des Werksgeländes im Dreieck Straße der Jugend - Fichtestraße - Autobahn. Für die Mitarbeiter des Flugmotorenwerkes entstanden u.a. auch ein Kameradschaftsheim bzw. Casino und eine Großküche. Die Anlage wurde als "Werkssiedlung" bezeichnet und war den leitenden Mitarbeitern vorbehalten. Das Werk hatte zu dieser Zeit eine Stammbelegschaft von 180 Mitarbeitern. |
September 1936 | Die Reichsbahn möchte am Bahnhof ein weiteres Gleis bauen und lässt erstmals Pläne offenlegen. Der Bahnübergang soll dann durch eine Unterführung ersetzt werden. Doch die Pläne wurden (zunächst) nicht umgesetzt. |
Oktober 1936 | Beginn des Baus der Autobahnbrücke über die Potsdamer Straße - über lange Jahre das Nadelöhr der Stadt. |
25.12.1936 | Emil Foerder eröffnet den Gasthof "Zur Sonne" (später Sanssouci) an der Potsdamer Straße. Seine Frau Herta führt im gleichen Haus eine Kolonialwarenhandlung. Der Saalanbau erfolgt später. |
1936 | Eröffnung des Bahnhofes Genshagener Heide als Werksbahnhof für den Personenverkehr. Die Werkspersonenzüge verkehren zunächst vom Bahnhof Lichterfelde Ost aus. Der Bahnhof ist durch ein Anschlussgleis mit dem Daimler-Benz Werk verbunden. Gleichzeitig wurde auch der Bahnhof Ahrensdorf ausgebaut. Dort wurden die Personenzüge des Werkverkehrs während der Schichten abgestellt. |
1936 | Baubeginn für 436 Siedlungshäuser zwischen Siethener Straße und Taubenstraße durch die Baugesellschaft Kurmärkische Kleinsiedlung GmbH. Im 2. Bauabschnitt folgen 552 Blockwohnungen (41 Häuser) längs der heutigen Ernst-Thälmann-Straße und Theaterstraße. |
1936 | Im Telefonbuch finden sich für Ludwigsfelde 10 Anschlüsse. |
Februar 1937 | Der erste Flugzeugmotor wird fertiggestellt. Im Werk arbeiten zu diesem Zeitpunkt 5600 Beschäftigte. Bis Kriegsende werden Flugzeugmotoren der Typen DB 600, 601, 603, 605 und DB 610 gebaut. Sie kommen in Maschinen des Typs Me109, Me110 und He177 zum Einsatz. |
02.04.1937 | Der neue Bürgermeister Timm übernimmt die Amtsgeschäfte seines Vorgängers Maasberg. |
April 1937 | Die Straßenecke Potsdamer Straße / Genshagener Straße / Zossener Straße hatte sich zu einer gefährlichen Kreuzung entwickelt. Schuld an einigen Unfällen war meist schlechte Sicht. Nun werden eine Reihe von alten Chausseebäumen gefällt und der Dorfteich zu einem Teil zugeschüttet, um die Gefahren zu verringern. |
19.05.1937 | Eröffnung einer Barackenschule mit zwei Klassenräumen. In vier Klassen wurde vor- und nachmittags unterrichtet. Die Gemeindeverwaltung zog dort ebenfalls mit ein. Die Baracke war 35 m lang und stand an der Potsdamer Straße ungefähr gegenüber von „Penny“. Ansonsten gab es damals zwischen Flussviertel und Autobahn damals nur Wald. |
Mai 1937 | Im Haus von Gustav Müller wird Ludwigsfeldes erstes Geldinstitut, eine Zweigstelle der Trebbiner Sparkasse eingerichtet. Es handelte sich um einen Raum, in dem 2–3 mal in der Woche Mitarbeiter vor Ort waren, um die Geldgeschäfte der Bürger abzuwickeln. Etwa zur selben Zeit eröffnet Müller seine Drogerie. |
Juni 1937 | In Ludwigsfelde hat sich ein Verein für Bewegungsspiele gegründet. Vereinsführer war zuerst Ernst Sodeik. Man gab sich zunächst den Namen „Sportclub Ludwigsfelde“, doch schon bald wurde eine weitere Umbenennung vorgenommen, denn im Folgejahr nahm man am Spielbetrieb der Fußball-Liga unter dem Namen „Ludwigsfelder Sportverein 1937“ teil. |
02.11.1937 | Richtfest für 400 Häuser der sog. "Daimler-Benz-Siedlung". Insgesamt waren 436 Siedlungshäuser zwischen der Autobahn, Rudolf-Breitscheid-Straße und Siethener Straße geplant. |
November 1937 | Fertigstellung des Brückenbauwerkes für die Autobahn über die Potsdamer Straße. |
Dezember 1937 | Die Barackenschule muss schon wieder für eine Zeit lang geschlossen werden. Grund sind die üblen hygienischen Zustände, die für den Ausbruch von Scharlach verantwortlich waren. |
1937 | Das ehemalige Post-/Schulgebäude wird wegen Baufälligkeit abgerissen. |
01.01.1938 | Ludwigsfelde wird eigener Amtsbezirk. |
Januar 1938 | Die Schülerzahl erhöhte sich mittlerweile auf 300. Sie stammten aus ganz Deutschland. Die Baracke reichte von Anfang an nicht aus. |
März 1938 | Eröffnung der Fleischerei Werner Lange, Ernst-Thälmann-Str. Ecke Akazienweg und der Bäckerei Paul Senger schräg gegenüber. |
Mai 1938 | Für die Fahrbahn der Reichsautobahn im Ludwigsfelder Bereich werden nun die Betonierungsarbeiten durchgeführt. Gleichzeitig laufen im Block I (zw. Rudolf-Breitscheid-Str. und Ringstraße) die Arbeiten zur Elektrifizierung des Viertels. |
20.07.1938 | Eine Nebenzweigstelle der Sparkasse wird in Ludwigsfelde eröffnet. Sie befand sich an der Ecke Potsdamer Straße Rudolf-Breitscheid-Straße. |
13.08.1938 | Die neu erbaute Schule in der heutigen Ernst-Thälmann-Straße, vielen auch unter dem Namen "Zwiebelschule" bekannt, wird nach dem Heidedichter Hermann Löns benannt und ihrer Bestimmung übergeben. Kommissarischer Leiter und später dann Rektor der Schule wurde Hauptlehrer Richard Goltz. Am darauffolgenden Wochenende fand anlässlich der Einweihung ein großes Volksfest auf der Wiese am Bahnhof statt. |
13.08.1938 | Der etwa 30 km lange Autobahnabschnitt Michendorf-Rangsdorf wird dem Verkehr übergeben. Die Genshagener Straße überquert die Autobahn nun über eine Brücke und ist seither mit einer Schwarzdecke versehen. |
23.08.1938 | Dem bisher nur ehrenamtlich wirkenden Bürgermeister Timm wird in einer Feierstunde das Amt als hauptamtlicher Bürgermeister und Amtsvorsteher übertragen. |
August 1938 | Im Block I und wenig später auch im Block II beginnen die Arbeiten zur Elektrifizierung der Viertel. Gleichzeitig wird die derzeit 6 m breite Potsdamer Straße auf ganzer Länge verbreitert. |
11.09.1938 | Der „Ludwigsfelder Sportverein 1937“ nimmt erstmalig mit einer Männer- und Jugendelf an den Fußballrundenspielen im Kreis Südmark teil. Die Männer spielen anfangs in der 2. Kreisklasse. Im ersten Spiel empfängt man Ruhlsdorf, man trennt sich unentschieden 1:1. |
01.12.1938 | Eröffnung des Bahnhofes Birkengrund für den Werksverkehr zum Daimler-Benz Flugmotorenwerk. |
27.12.1938 | Auf den Gleisen nahe Ludwigsfelde wird die Leiche einer 20-jährigen Hausangestellten aus Kerzendorf gefunden. Ob es ein Unglück oder Selbstmord war, ließ sich nicht klären. |
1938 | Eröffnung der Bäckerei in der Rudolf-Breitscheid-Straße 49. Betreiber war zuerst war der Betreiber Herr Krüger, zuletzt Herr Zimmermann. Nach der Schließung wurde das Haus zu einer Sparkassenfiliale umgebaut. |
1938 | Otto Spielhagen eröffnet eine Lebensmittelhandlung in der Werkstraße. Durch die Lage an der Straße zum Werk hatte er auch nach dem Krieg noch einen umfangreichen Kundenstamm. |
1938 | Das Unterkunfts- und Theoriegebäude der Fliegertechnischen Vorschule der Luftwaffe im Birkengrund wird eröffnet. |
01.01.1939 | Ludwigsfelde wird eigener Standesamtsbezirk und hat von nun an auch ein eigenes Standesamt. Es ist in den Räumlichkeiten der Gemeinde untergebracht. |
Januar 1939 | Im Daimler-Benz Flugmotorenwerk arbeiten inzwischen rd. 7.000 Menschen. |
Februar 1939 | Der Saalanbau am Gasthof „Zur Sonne“ ist fertiggestellt. |
Februar 1939 | Aus Gründen der Verkehrssicherheit wurde auf der Südwestseite der Potsdamer Straße zwischen Autobahnbrücke und heutiger Rudolf-Breitscheid-Straße der Chausseegraben zugeschüttet und ein separater Fußweg gebaut. Er hat noch heute den gleichen Verlauf. |
Februar 1939 | Die stark befahrene Kopfsteinpflasterstraße von Struveshof in Richtung Großbeeren wird verbreitert. Dazu wurde eine Reihe großer alter Ulmen entlang der Straße gefällt. |
Februar 1939 | Noch bevor der 2. BA der Werkssiedlung in Angriff genommen wird, ist bereits ein 3. Bauabschnitt mit weiteren 500 Wohnungen in Planung. Er soll zwischen Bahnlinie und Autobahn, dort, wo heute das Dichterviertel steht, entstehen. Das Luftgaukommando hatte bezüglich der Sicherheit dieses Standortes jedoch starke Bedenken und die Planung musste verworfen werden. |
31.03.1939 | Die evangelische Volksschule in Struveshof wird wegen zu geringer Kinderzahl auf Antrag der Gemeindevertretung aufgelöst. |
02.04.1939 | Der „Ludwigsfelder Sportverein 1937“ wird Fußballmeister und schafft den Aufstieg in die erste Kreisklasse. |
01.05.1939 | Die Daimler-Benz-Motoren GmbH, Werk Genshagen wird als Nationalsozialistischer Musterbetrieb ausgezeichnet. |
Juni 1939 | Ein weiteres Siedlungsprojekt wird begonnen, der nächste Bauabschnitt sieht die Bebauung zwischen Hermann-Löns-Schule und Potsdamer Straße beidseitig der heutigen Ernst-Thälmann-Straße und Theaterstraße mit 552 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern vor. In diesem Rahmen ist auch ein Lichtspieltheater geplant. |
01.07.1939 | Der Dentist Dr. Herld eröffnet eine Praxis in der Ringstraße im Gebäude des Gasthauses „Ludwigsfelder Hof“. In der gleichen Straße praktizierte damals auch schon Dr. Vietz. |
01.09.1939 | Der 2. Weltkrieg beginnt. |
10.09.1939 | Erster Gottesdienst in der neu erbauten Kapelle auf dem Friedhof in der Siethener Straße. In der Kapelle fanden in der Folgezeit sowohl Gottesdienste der evangelischen als auch der katholischen Kirche statt. |
11.09.1939 | In der sonst so ruhigen Gemeinde kam es zu einem Verbrechen: Eine bisher unbekannte Person verschaffte sich Zutritt zum Standesamt. 71 Mark Bargeld sowie wertvolle Urkunden und Dienstsiegel wurden gestohlen. |
September 1939 | Daimler-Benz eröffnet den größten Werkskindergarten des Kreisgebietes. Für dessen Unterbringung stellte die Gemeinde Ludwigsfelde die neu errichtete Turnhalle der Hermann-Löns-Schule mit ihren Nebenräumen zur Verfügung. Insgesamt 80 Kinder wurden schon am Tage der Eröffnung gemeldet. Die Tatsache, dass Daimler-Benz nun auch vermehrt Frauen einstellte, weil viele werksangehörige Männer einberufen wurden, ist sicher ein Hauptgrund für die Schaffung dieser Einrichtung. |
08.12.1939 | Eröffnung des Kinos von Ludwigsfelde. Erste Besitzer waren die Brüder Luis-Ludwig und Angelo Behrends. Das Kino hatte damals eine Kapazität von 403 Plätzen, 2 Logen und ein Rang waren auch vorhanden. Gespielt wurde täglich, die Bühne hatte eine Größe von 7 x 2 m. Es erhielt den Namen "Die Kamera". |
1939 | Eröffnung der Farbenhandlung Franz Deetz in der Rudolf-Breitscheid-Str. 43. 1940-1945 musste Herr Deetz das Geschäft wegen seiner Einberufung zum Wehrdienst schließen. |
1939 | Am Bahnhof in Ludwigsfelde entsteht ein weiterer Bahnsteig für Züge Richtung Halle (heute Bahnsteig 3) sowie der Mittelbahnsteig mit einer hölzernen Fußgängerbrücke, um diesen zu erreichen. |
1939 | In der Potsdamer Straße 7 an der Ecke zur Rudolf-Breitscheid-Straße betreut der Rentner Balz als Agentur für die Sparkasse Trebbin in seinem Privathaus tageweise Sparkassenkunden. Diese Tätigkeit übt er bis Ende des Zweiten Weltkrieges aus. |
1939 | In Ludwigsfelde leben 3.256 Einwohner, in Struveshof 398. |
07.04.1940 | Schon damals ein Problem: Vandalismus. In der Nacht wurden die an der heutigen Arthur-Ladwig-Straße stehenden jungen Lindenbäume umgebrochen. Auf Hinweise zum Täter wurde eine Belohnung von 150 RM, die später noch auf 300 RM erhöht wurde, in Aussicht gestellt. |
1940 | Die ersten etwa 360 französischen Kriegsgefangenen kommen nach Ludwigsfelde. Sie werden entgegen den Bestimmungen der Haager Landkriegsordnung im Flugmotorenwerk als Arbeiter eingesetzt. Das Kriegsgefangenenlager Stalag III A / 483 C befand sich an der Potsdamer Straße etwa in der Gegend um das heutige Klubhaus. |
1940 | Der Friseur Huth öffnet sein Geschäft in Ludwigsfelde. Standort war etwa das heutige Polizeirevier. |
1940/41 | Zur Irreführung der britischen und amerikanischen Luftwaffe und Ablenkung von den Flugmotorenwerken werden bei Ahrensdorf und bei Genshagen Scheinwerke (Attrappen) errichtet. |
Anfang 1941 | Es wird ein erstes Lager für ausländische Zivilarbeiter errichtet. Standort des Lagers „Ostwache“ war in Birkengrund etwa gegenüber der Fliegertechnischen Vorschule. Bezogen wurde es von 1.400 Italienern. Auch später wurden hier vorwiegend Zwangsarbeiter aus westlichen Ländern untergebracht. |
Mai 1941 | Im Daimler-Benz Flugmotorenwerk werden umfangreiche Erweiterungsbauten in Angriff genommen. Unter anderem 16 Motorenprüfstände und eine unterkellerte Großmontagehalle (Halle 24 - "Deutschlandhalle") mit einer Fläche von 28.000 m². |
15.01.1942 | In Ludwigsfelde leben 5.601 Einwohner. |
18.01.1942 | Ein Feuer richtet beträchtlichen Schaden in der Holzwohnlaube auf dem Grundstück des Gastwirts Schwanke in Struveshof an. |
Januar 1942 | Eine Ludwigsfelderin wird zu einer Strafe von 3 Jahren Zuchthaus verurteilt, weil sie über drei Monate ein außereheliches Verhältnis mit einem französischen Kriegsgefangenen hatte. |
Anfang 1942 | In Ludwigsfelde werden 2 Lager für Fremdarbeiter errichtet. Es handelt sich um die Lager „Ostmark“ mit Frauenlager für 2.000 Mann an der Potsdamer Straße etwa zwischen Mittelganghaus und Hochhaus und das Lager „Bahnhof“ für 1.200 Mann. Letzteres wird direkt neben dem Kriegsgefangenenlager gebaut. |
25.04.1942 | Einweihung der neu errichteten zweiten Gemeindeschule von Ludwigsfelde, dem heutigen Gymnasium. Der vorgesehene Name für die Schule "Ernst-Udet-Schule" wurde kurzfristig wieder verworfen. Der Namensgeber erschoss sich ein halbes Jahr zuvor und war bei der Staatsmacht in Ungnade gefallen. |
April 1942 | Die Daimler-Benz GmbH beabsichtigt, weitere 528 Behelfswohnungen mit Folgebauten in Barackenbauweise zu errichten. Diese Siedlung sollte schräg hinter dem Lager „Ostmark“ entstehen und eine Größe von etwa 250 x 300 m haben. |
Mai 1942 | Ludwigsfelde erhält nun auch ein HJ-Heim. Das Gebäude wird an der Potsdamer Straße errichtet. |
22.06.1942 | In der zuletzt eröffneten Schule (Säulenschule) wird in einem Raum die örtliche Unfallhilfsstelle eingerichtet. Dazu steht nun auch ein Krankenwagen bereit, der ebenso von der Schwesternstation oder der Ortspolizeibehörde abgerufen werden kann. |
Juni 1942 | 2.500 sowjetische Arbeitskräfte treffen ein, darunter 650 Frauen. |
Sommer 1942 | Die beiden Ostarbeiterlager gehen in die Verantwortung der DAF über, die nun auch für „Verpflegung, kulturelle Betreuung und Freizeitgestaltung“ der Lagerinsassen verantwortlich ist. |
Sommer 1942 | Im Wald an der Autobahn wird ein Friedhof angelegt. Hier sollen verstorbene sowjetische Kriegsgefangene beerdigt werden. Er diente ebenso als letzte Ruhestätte für verstorbene Ostarbeiter. In Ludwigsfelde ist dieser Friedhof bekannt unter den Namen „Waldfriedhof“ oder „Ostarbeiterfriedhof“, bei den meisten jedoch einfach als „Russenfriedhof“. |
Oktober 1942 | Die Planungen für die Behelfswohnungen werden wieder verworfen. Lediglich 2 Baracken werden zu Testzwecken errichtet. |
1942 | Die Rheinmetall Borsig AG beginnt mit dem Test von Antriebsaggregaten der weltweit ersten mehrstufigen Feststoffrakete. Das Testgelände befand sich westlich der Genshagener Straße in der Nähe der Autobahn. |
1942 | Im Daimler-Benz Werk arbeiten 15.000 Männer und Frauen. Die Hälfte davon waren Deutsche. |
1942 | Das Wasserwerk wurde fertiggestellt. Damals befand es sich noch innerhalb des Geländes des Flugmotorenwerkes. |
1942 | Erste Luftangriffe auf das Flugmotorenwerk. |
Februar 1943 | Im Lager „Bahnhof“ wird in 10 Baracken ein Lager als Außenstelle des Straflagers der Waffen-SS und Polizei Danzig-Matzkau eingerichtet. Die im Lager untergebrachten SS- und polizeigerichtlich verurteilten Angehörigen der Waffen-SS und Polizei wurden bei der Rüstungsproduktion im Flugmotorenwerk eingesetzt. |
27.03.1943 | Bombenangriff auf Struveshof. Ein Gebäude erhielt einen Volltreffer, wobei 17 Menschen in einem Luftschutzkeller verschüttet wurden und starben. Zehn von ihnen waren noch Kinder. |
Mai/Juni 1943 | Ein weiteres Kriegsgefangenenlager, Stalag III-D/517, wird in Ludwigsfelde errichtet, wahrscheinlich in der Nähe des bereits bestehenden Gefangenenlagers. |
09.08.1943 | Die Vorortbahn Berlin - Ludwigsfelde wird eröffnet. Ebenso die Haltepunkte Birkengrund Nord und Süd. Letzterer existierte bereits als Werksbahnhof Birkengrund und wurde nur umbenannt. Der Bahnhof Ludwigsfelde erhielt einen neuen separaten Vorortbahnsteig mit zusätzlichen Abstellgleisen und kleiner Bekohlungsanlage. Bis Lichterfelde fuhren Dampfzüge, danach war die Strecke bereits elektrifiziert. Aus einem weiteren Ausbau der Vorortbahn über Ludwigsfelde hinaus bis Trebbin wurde nichts mehr. |
01.09.1943 | Die Säulenschule in der Ernst-Thälmann-Straße wird durch Fliegerbomben beschädigt. Der Unterricht muss ausfallen. |
01.11.1943 | Der Abschnitt Teltow - Ludwigsfelde wird in den Berliner S-Bahn Tarif einbezogen. Gleichzeitig wird auch der vorher nur für Werksangehörige zugängliche Bahnhof Birkengrund Süd als S-Bahnhof für den öffentlichen Verkehr freigegeben. |
1943 | Der Ludwigsfelder Bahnhof erhält seinen flachen Anbau mit Fahrkartenausgabe und Gepäckannahme. |
1943 | Westlich der heutigen Ernst-Thälmann-Straße wird mit dem Bau von geplant 151 Holzhäusern begonnen. Gut die Hälfte davon konnte bis Kriegsende komplett fertiggestellt werden, weitere 26 Häuser befanden sich noch im Bau. Die Häuser kamen als Fertigbausätze aus Finnland und wurden hier durch nur wenige Fachkräfte und einer Reihe von Zwangsarbeitern errichtet. |
1./2.01.1944 | Bombenangriff auf Ludwigsfelde. Mehrere Straßenzüge werden getroffen. |
Februar 1944 | Das Daimler-Benz Werk wird zum Ziel weiterer Bombenangriffe. Auch das Ludwigsfelder Gemeindegebiet wurde oft in Mitleidenschaft gezogen. Mehrere Gebäude wurden teils stark beschädigt. |
Februar 1944 | Bezug der Häuser zwischen den beiden Schulen in der heutigen Ernst-Thälmann-Straße als Lehrerhäuser. |
Juni 1944 | Das SS-Straflager wird wieder aufgelöst. |
06.08.1944 | An diesem Sonntag gegen Mittag wurde das Daimler-Benz Motorenwerk sehr stark bombardiert. Bei diesem Angriff wurden 200 Betriebsangehörige getötet. Unter ihnen befanden sich auch 27 tschechische Mädchen und Jungen, sie ruhen auf dem Ludwigsfelder Friedhof in einem Massengrab. |
11.10.1944 | Die ersten 700 der 1.100 von Daimler-Benz für die Arbeit im Flugmotorenwerk aus dem KZ Ravensbrück georderten weiblichen KZ-Häftlinge kommen in Ludwigsfelde an. Weitere folgen in den nächsten Tagen. Sie sind zunächst alle im Lager „Bahnhof“ untergebracht. |
November 1944 | Zwei der Baracken im Lager „Bahnhof“ brennen nieder. 500 der KZ-Häftlinge werden in den Keller der „Deutschlandhalle“ verlegt. |
1944 | Das Flugmotorenwerk wird ausgelagert. Teile der Produktion werden in „Schachtelhalm“ (unterirdische Stollen in der Ostbefestigungsanlage in der Nähe von Meseritz), andere Teile in „Goldfisch“ (Gipsgrube in der Nähe von Obrigheim) fortgesetzt. Die dort gefertigten Teile werden per Bahn nach Genshagen zurückgebracht und dort zusammengesetzt. |
15.04.1945 | Abtransport der weiblichen KZ-Häftlinge aus dem Mercedes-Benz Werk Ludwigsfelde in das KZ Sachsenhausen. |
22.04.1945 | Einmarsch der sowjetischen Truppen in Ludwigsfelde. Unmittelbar zuvor war Werksdirektor Sommer mit den Mitarbeitern der Geschäftsführung und deren Angehörigen in einer Autokolonne Richtung Westen geflohen. Der Ort wird durch Bürgermeister Timm (1886-1946) kampflos übergeben. In der Säulenschule (Ernst-Thälmann-Straße), in Struveshof und in der Fliegertechnischen Vorschule werden Lazarette eingerichtet. |
08.05.1945 | Der zweite Weltkrieg ist zu Ende. |
15.05.1945 | In einer Baracke in der Taubenstraße, dem späteren Sitz der Stadtwirtschaft wird der Schulunterricht wieder aufgenommen. |
15.05.1945 | Die gründliche Demontage des Flugmotorenwerkes beginnt. Angefangen von großen Maschinen über die Entwicklungsunterlagen der Motore bis hin zum Toilettenpapier werden abtransportiert. |
29.05.1945 | Auf Grund einer Verordnung der Gemeindeverwaltung werden diverse Straßen von Ludwigsfelde umbenannt. |
Juni 1945 | Der Bahnverkehr zwischen Lankwitz und Jüterbog kann wieder aufgenommen werden. Ende Juli fuhr der erste Personenzug bis Halle. |
01.07.1945 | Anstelle des Landerziehungsheimes entsteht ein Jugendwerkhof als Erziehungsanstalt für straffällig gewordene und erziehungsschwierige Jungen und Mädchen. |
12.07.1945 | Otto Lehmann und Hermann Pinkwart eröffnen in der Waldstraße 15 ein Geschäft für „Glaserei – Bildereinrahmung und Glaswarenhandel“. Lehmann & Pinkwart ist bis heute ein Begriff für viele Ludwigsfelder. |
23.07.1945 | In Ludwigsfelde eröffnet ein Kindergarten und ein Schulhort in der Taubenstraße. |
Sommer 1945 | Die Ludwigsfelder leiden Hunger und es gehen Krankheiten, wie Ruhr, Typhus und Fleckfieber um. |
Sommer 1945 | Als Reparationsmaßnahme musste auf der Vorortstrecke Lichterfelde Süd – Ludwigsfelde und auf der Anhalter Bahn von Südende bis hinter Wittenberg das zweite Gleis demontiert werden. |
Sommer 1945 | Karl Hettel eröffnet in der Schulstraße seinen Obst- und Gemüsehandel. Er bekommt von der SMAD ein Auto zur Verfügung gestellt, um aus dem Umland Lebensmittel heranzuschaffen. |
07.09.1945 | Das Gesetz zur Bodenreform wird erlassen. In Ludwigsfelde erhalten 9 Neubauern an der Rüsternallee und 3 Neubauern am Weinbergsweg jeweils 10 – 15 ha Boden. |
18.10.1945 | Die Säulenschule kann wieder den Schulbetrieb aufnehmen. |
16.12.1945 | Auf Grundlage des Befehls 162 der SMAD entsteht in Ludwigsfelde eine Neulehrerausbildungsstätte. Die Ausbildung findet zunächst nachmittags in der Zwiebelschule statt. |
24.12.1945 | Der Zugverkehr auf der Vorortstrecke Lichterfelde Süd – Ludwigsfelde wird wieder aufgenommen. |
Dezember 1945 | Die „Waldapotheke“ in der Jahnstraße wird eingerichtet und öffnet für ihre Kunden. |
1945 | In der Ringstraße 23 eröffnet Willi Grosse eine Rossschlächterei. |
1945 | Eröffnung der Fleischerei Wilhelm Rosinski, Potsdamer Str. 88 im Keller. Das Haus stand an der Ecke zum Iltisweg, den hiesigen Bewohnern lange als Briefträgerweg bekannt. |
1945 | Im Lilienweg 16 eröffnet Wilhelm Krause einen Friseursalon. Ab 1961 übernahm Herr Zschäck die Leitung. |
1945 | Entlang der Potsdamer und Genshagener Straße werden tagelang gefangene Soldaten zur Autobahn getrieben. In Fürstenwalde war ein riesiges Lager. |
1945 | In der Nähe des Waldsportplatzes, etwa auf dem Gelände hinter der Feuerwehr, werden nach Kriegsende 3 Baracken als Notkrankenhaus eingerichtet. Früher dienten sie als Krankenbaracken des Flugmotorenwerkes. |
1945 | Eine der Baracken des ehemaligen Lagers "Bahnhof" wird als Gemeindeamt eingerichtet. Eine kleine Polizeistation erhält dort ebenfalls ihren Sitz. Etwas später dann auch noch die Sparkasse hinzu, die bis 1956 dort ihre Kunden bediente. |